Arten von Schleifsteinen – Materialien, Formen, Gebrauch
Um einzelne Arten von Schleifsteinen auseinanderzuhalten, kann man sie unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten. Die verwendeten Materialien, Formgebung oder auch die Art des Gebrauchs sind allesamt nützliche Kriterien, um beim Kauf eines Schleifsteins für die private oder auch die Profiküche nicht den Überblick zu verlieren.
Die Wahl des richtigen Schleifsteins ist dabei alles andere als trivial: Nur durch regelmäßiges Schleifen von Messern behalten diese ihre Schärfe. Um hier einen Überblick zu schaffen, stellen wir Ihnen in diesem Beitrag unterschiedliche Arten von Schleifsteinen vor. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie wir bei Tyrolit als langjährige Schleifmittelexperten den klassischen Schleifstein zu unseren innovativen Messerschärfern weiterentwickelt haben.
Wie benutzt man einen Schleifstein? Die Basics
Beim Messer schärfen von stumpfen Klingen mit einem Schleifstein ist es entscheidend, die richtige Technik anzuwenden und die Grundlagen zu verstehen.
Die korrekte Winkelführung ist essenziell, da das Messer in einem gleichmäßigen Winkel zum Schleifstein gehalten werden muss. Wichtig dabei ist, die Angaben des Herstellers zum richtigen Winkel zu beachten. Grundsätzlich aber lässt sich sagen, dass für die meisten europäischen Messertypen ein Schleifwinkel von 15° ideal ist. Allerdings braucht es etwas Übung, um einen bestimmten Winkel beim Schleifen konstant beizubehalten.
Zudem ist eine gleichmäßige und fließende Bewegung über den Schleifstein entscheidend. Das Messer sollte mit konstantem Druck auf beiden Seiten der Klinge geführt werden, um ein gleichmäßiges Schleifen zu gewährleisten.
Vor dem Schleifen ist es wichtig, den Schleifstein gründlich zu reinigen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Bei Natursteinen kann es notwendig sein, sie vor dem Gebrauch in Wasser einzuweichen, während synthetische Steine lediglich leicht angefeuchtet werden sollten.
Die Rolle der Körnung
Die unterschiedlichen Körnungen und Korngrößen des Schleifsteins spielen eine entscheidende Rolle im Schleifprozess Ihrer Schneidwerkzeuge. Ein Grobschliff mit grober Körnung ist ideal für stark abgenutzte Klingen, da er effektiv Material entfernt und den Grundschliff formt – etwa mit einer Körnung von 400.
Der Feinschliff mit hoher Körnung hingegen (z.B. 800) verleiht der Klinge den letzten Schliff, schärft präzise und sorgt für eine glatte, scharfe Schneide. Nach dem eigentlichen Schleifvorgang kann die Klinge mit einer feinen Körnung poliert werden, um zusätzliche Schärfe und Glätte zu erzielen.
Schleifsteine aus Naturstein
Beim Schleifen kommt Naturstein schon seit Jahrtausenden zum Einsatz. In der Jungsteinzeit etwa kamen sie zum Schleifen von Beilklingen, gefertigt aus damals charakteristischem Feuerstein, zum Einsatz.1
Die Schleifmethoden haben sich seit dieser Zeit erheblich weiterentwickelt; natürliche Schleifsteine sind aber noch immer beliebte Werkzeuge, um in der Küche für erstaunliche Schleifergebnisse zu sorgen.
Welche Materialien kommen infrage?
Bei natürlichen Schleifsteinen aus Steinbrüchen in europäischen Regionen und darüber hinaus ist die Auswahl an Materialien groß – hier sind einige davon:
- Siliziumkarbid: Dieses Mineral ist besonders zum Schleifen von harten Werkstoffen wie Glas oder Fließen geeignet.
- Korund: Korund zeichnet sich durch seine Härte aus und ist etwa beim Schleifen von Messern sehr beliebt.
- Belgischer Brocken: Dieses Gestein bringt eine spezifische mineralogische Zusammensetzung mit, die für seine besondere Schleifqualität bekannt ist.
- Novaculit: Ein hartes Gestein, das wegen seiner feinen Körnung und Härte geschätzt wird und ist besonders für Feinschleifarbeiten geeignet.
- Achat: Ein mineralisches Quarzgestein, das in der Schmuckherstellung beliebt ist. In einigen Schleifsteinen kann Achat für seine polierenden Eigenschaften eingesetzt werden.
- Schiefer: Aufgrund seiner feinen Körnung eignet sich Schiefer besonders für präzise Schleifarbeiten und den Feinschliff von Messerklingen.
Vor- und Nachteile von Schleifsteinen aus Naturstein
Schleifsteine aus Naturstein bieten eine Vielzahl von Vor- und Nachteilen, die bei ihrer Verwendung berücksichtigt werden sollten. Hier sind einige Aspekte, die sowohl positive als auch negative Seiten haben:
Vorteile von Schleifsteinen aus Naturstein:
- Natürliches Schleifgefühl: Naturschleifsteine bieten oft ein angenehmes und natürliches Schleifgefühl, das von vielen Benutzern geschätzt wird.
- Vielseitigkeit: Natursteine können in verschiedenen Körnungen und Materialien gefunden werden, was eine breite Palette von Anwendungen ermöglicht, von grobem Schleifen bis zum Feinschliff.
Nachteile von Schleifsteinen aus Naturstein:
- Unregelmäßigkeiten: Natursteine können Unregelmäßigkeiten aufweisen, die sich auf die Konsistenz des Schleifprozesses auswirken können.
- Begrenzte Verfügbarkeit: Hochwertige Natursteine können begrenzt und teuer sein, abhängig von ihrer Herkunft und Zusammensetzung.
- Pflegeaufwand: Naturschleifsteine erfordern möglicherweise mehr Pflege, da sie empfindlich auf bestimmte Reinigungsmethoden reagieren können.
Schleifsteine aus synthetischen Materialien
Synthetische Schleifsteine sind künstlich hergestellte Schleifmittel, die eine gleichmäßige Schleifoberfläche bieten. Schleifsteine aus synthetischen Materialien bieten eine moderne Alternative zu Natursteinen und werden in verschiedenen Ausführungen angeboten.
Synthetische Schleifsteine bieten oft eine verbesserte Haltbarkeit und Schleifleistung im Vergleich zu Natursteinen und sind eine beliebte Wahl für Profis und Hobbyisten gleichermaßen. Bei diesen Abziehsteinen kommen Materialien wie Keramik, Diamant, Aluminiumoxid und viele mehr infrage.
Synthetische Wetzsteine können für verschiedene Schleifaufgaben verwendet werden und bieten eine effiziente Möglichkeit, Messerklingen in Topform zu halten.
Diamantschleifsteine
Diamantschleifsteine sind für ihre Härte und Effizienz beim Schärfen von Messern bekannt. Die Verwendung von Diamantpartikeln auf der Oberfläche ermöglicht einen schnellen und präzisen Abtrag von Metall.
Vorteile von Diamantschleifsteinen:
- Hohe Abtragsleistung: Diamantschleifsteine bieten eine schnelle und effiziente Entfernung von Material, was zu einem raschen Schärfeergebnis führt.
- Langlebigkeit: Aufgrund der Härte von Diamanten sind diese Schleifsteine äußerst langlebig und behalten ihre Schleifleistung über lange Zeiträume bei.
- Vielseitigkeit: Sie eignen sich für verschiedene Schneidwerkzeuge, einschließlich Küchenmesser, Äxte und andere Werkzeuge.
Nachteile von Diamantschleifsteinen:
- Kosten: Diamantschleifsteine können teurer sein als einige andere Schleifsteinoptionen.
- Grobheit: Bei grober Körnung können Diamantsteine das Messer schneller abnutzen als feinere Schleifmittel.
Keramische Schleifsteine
Keramische Schleifsteine sind moderne Favoriten beim Schärfen von Messern. Durch ihre hochwertige, gleichmäßige Oberfläche ermöglichen sie präzisen Schliff. Ihre Härte und Langlebigkeit resultieren in einer langen Lebensdauer.
Das enthaltene Bindemittel stabilisiert den Stein, während seine Vielseitigkeit Grob- und Feinschliff ermöglicht. Keramische Schleifsteine sind weniger anfällig für Abnutzung, was ihre wirtschaftliche Nutzung fördert.
Vorteile keramischer Schleifsteine
- Präziser Schliff: Die gleichmäßige Oberfläche ermöglicht einen präzisen und scharfen Schliff von Messerklingen.
- Härte und Langlebigkeit: Keramische Schleifsteine sind hart und langlebig, was zu einer langen Lebensdauer führt.
- Vielseitigkeit: Sie bieten die Möglichkeit für Grob- und Feinschliff, was ihre Anwendungsbreite erhöht.
- Weniger anfällig für Abnutzung: Im Vergleich zu einigen anderen Materialien sind keramische Schleifsteine weniger anfällig für Abnutzung.
Nachteile keramischer Schleifsteine:
- Bruchgefahr: Aufgrund ihrer Härte sind keramische Schleifsteine bruchempfindlich, insbesondere bei unsachgemäßer Handhabung.
- Höherer Preis: Keramische Schleifsteine neigen dazu, teurer zu sein als einige andere Schleifsteinmaterialien.
Aufgrund der zahlreichen Vorteile im privaten wie im professionellen Gebrauch setzen namhafte Schleifmittelexperten wie Tyrolit besonders auf Keramik als Baustoff ihrer Schleifsteine.
Wassersteine vs. Ölsteine: Die Unterschiede
Beim Schärfen von Messern mit Schleifsteinen stehen verschiedene Arten von Steinen zur Verfügung, darunter Wassersteine und Ölsteine. Die Wahl zwischen ihnen hängt von persönlichen Vorlieben und dem gewünschten Schärfprozess ab, denn beide finden sich sowohl im privaten als auch im professionellen Bereich.
Wasserschleifsteine erfordern Wasser als Schmiermittel. Sie sind beliebt für ihre einfache Handhabung, weil Wasser auch leichter verfügbar ist. Japanische Wassersteine sind besonders in der asiatischen Messertradition weit verbreitet.
Ölsteine hingegen verwenden spezielles Schleiföl, um die Reibung zu verringern. Dies ermöglicht einen effizienten Schärfprozess und schützt den Stein vor übermäßigem Verschleiß.
Unterschiedliche Formen von Schleifsteinen
Schleifsteine bieten eine Vielfalt an Formen, um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden. Ein doppelseitiger Schleifstein mit zwei Körnungen ermöglicht einen nahtlosen Übergang vom Grobschliff zur Feinarbeit – so etwa die Schleifsteine von Tyrolit mit Körnung 400/800.
Rechteckige Steine bieten großzügige Arbeitsflächen, während spezifisch geformte Varianten auf bestimmte Werkzeuge zugeschnitten sind. Egal ob flach, konisch oder oval, jede Form beeinflusst die Handhabung und Präzision des Schleifvorgangs.
Keramischer Schleifstein 2.0 – Messer schärfen mit Tyrolit Life
Tyrolit Life – Tiroler Schleifmittelexperte mit jahrzehntelanger Erfahrung – hat den klassischen keramischen Schleifstein entscheidend weiterentwickelt. Denn eine entscheidende Herausforderung im Umgang mit Schleifsteinen – egal aus welchem Material – ist gerade für Anfänger die Handhabung, die Geschick und Übung erfordert.
Besonders das Halten des richtigen Schleifwinkels wird durch innovative Schleifsteine bzw. Messerschärfer mit voreingestelltem Schleifwinkel von 15° erleichtert. Und durch das Integrieren von Schleifsteinen in anderen Küchenhelfern gelingt das Messerschärfen ganz nebenbei. Gibt es einen Unterschied zwischen Schleifstein und Messerschärfer? Bei Tyrolit Life nicht, hier treffen nämlich die Vorteile dieser beiden Welten aufeinander.
Messerschärfer für Anfänger und Profis
Der Tyrolit Messerschärfer bzw. Messerschleifer ist die ideale Lösung für Anfänger und Profis gleichermaßen. Verfügbar in Holz und Acryl, bietet er eine benutzerfreundliche Möglichkeit, Messer mühelos zu schärfen.
Die Holzvariante besticht durch natürliche Ästhetik und Robustheit, während die Acrylausführung modernes Design und Langlebigkeit vereint. Beide Ausführungen zeichnen sich durch ihre einfache Handhabung aus und ermöglichen ein präzises Schärfen mit voreingestelltem Winkel von 15° – ideal für die meisten europäischen Messertypen.
Integrierte Schleifsteine – in Messerblock und Schneidbrett
Innovation und Funktionalität verschmelzen in den integrierten Schleifsteinen von Tyrolit Life. Sowohl im Messerblock als auch im Schneidbrett sorgen diese Schleifsteine für eine revolutionäre Möglichkeit, Ihre Messer ganz nebenbei zu schärfen.
Der Messerblock präsentiert sich als stilvolle Aufbewahrungsmöglichkeit mit einem magnetischen Holzdesign und integriertem Schleifstein. So bleiben Ihre Messer nicht nur geschützt, sondern erhalten auch die gewünschte Schärfe.
Die Schneidbretter von Tyrolit Life sind mit herausnehmbaren Keramik-Schleifsteinen ausgestattet. Diese ermöglichen eine mühelose Schärfung während des Schneidens. Mit einem rutschfesten Design bieten die Schneidbretter eine effiziente Lösung für präzises Schneiden und Schärfen in einem.
Pizzastein von Tyrolit – für den letzten Schliff Ihrer Pizza
Zwar ist der Pizzastein von Tyrolit nicht zum Schleifen gedacht, aber auch er überzeugt mit innovativem Design und hervorragenden Ergebnissen.
Dank der Waffelstruktur an der Unterseite des Cordierit-Steins heizt er besonders effizient auf. Anschließend gibt er die Hitze gleichmäßig an das Backgut ab – für knusprige Pizzen, Brote und andere Backwaren.
FAQs
Was ist schärfer: 15 oder 20 Grad?
Was bedeutet Körnung 1000?
Welche Körnung ist ideal für Schleifstein?
Welcher Schleifstein für was?
Warum Schleifstein in Wasser legen?
Welche Arten von Schleifsteinen gibt es?
In welchem Winkel sollte man Messer schleifen?
Welche Messer darf man nicht schleifen?
Schleifstein vs. Messerschärfer – Was ist der Unterschied?
Quellen:
1 https://bodendenkmalpflege.lvr.de/de/aktuelles/fund_des_monats/2018/fdm_2018_04.html