Erl – welche Erl-Arten gibt es?
Vielleicht kommen beim „Erl“ Erinnerungen auf an Kindertage, an denen in der Schule Goethes „Erlkönig“ rezitiert wurde. Tatsächlich aber spielt der Erl auch beim Aufbau eines Küchenmessers eine wichtige Rolle. Und ähnlich wie in der Ballade, wo sich der Erlkönig den meisten Blicken entzieht, bleibt der Erl auch beim Messer in der Regel verborgen. Was aber hat es damit auf sich?
In diesem Beitrag werden wir uns mit den verschiedenen Erl-Arten befassen und erklären, wie diese die Qualität und Funktionalität eines Messers bestimmen. Dabei werden wir auch auf die grundlegenden Fachbegriffe und den Aufbau eines Messers eingehen.
Was ist der Erl?
Der Erl, auch als Angel bezeichnet, ist jener Teil der Klinge, der in den Griff hineinragt. Es gibt verschiedene Arten von Erlen, die je nach Bauweise und Einsatz des Messers variieren können.
Der Erl spielt eine entscheidende Rolle bei der Handhabung und Funktionalität des Messers. Ein Messer mit einem durchgehenden Erl, wie es bei vielen hochwertigen Küchenmessern der Fall ist, bietet eine bessere Kontrolle und Balance beim Schneiden. Dies ist besonders wichtig für präzise Schneidarbeiten und die Langlebigkeit des Messers.
Die Geschichte des Messers – Waffe, Werkzeug und Präzisionsinstrument
Die Menschheitsgeschichte ist eng an jene des Messers geknüpft. In diesem Beitrag sehen wir uns wichtige Meilensteine an – von den Ursprüngen über die verwendeten Materialien bis hin zu den heutigen Präzisionswerkzeugen.
Erl-Arten im Überblick
Erle – auch Angeln genannt – gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Ausführungen. Zu den häufigsten Erl-Arten zählen:
- Vollerl
- Teilerl
- Dreiviertel-Erl
- Versteckter Erl
- Schweiferl
- Runderl
- Kurzerl
- Spitzerl
- Flacherl
- Zapfenerl
Die wichtigsten Merkmale dieser Erlarten haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Vollerl (Full Tang): Der Vollerl erstreckt sich über die gesamte Länge und Breite des Griffs. Diese Bauweise bietet maximale Stabilität und eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, was besonders für hochwertige Küchen- und Outdoormesser typisch ist. Ein Vollerl sorgt für eine robuste und langlebige Verbindung zwischen Klinge und Griff.
Teilerl (Partial Tang): Der Teilerl reicht nur teilweise in den Griff hinein, oft bis zur Hälfte oder weniger. Diese Bauweise macht das Messer leichter und einfacher zu handhaben, jedoch auf Kosten der Stabilität. Teilerle werden häufig in leichteren und preiswerteren Messern verwendet.
Dreiviertel-Erl (Three-Quarter Tang): Der Dreiviertel-Erl erstreckt sich zu etwa drei Vierteln in den Griff hinein und bietet eine gute Balance zwischen Gewicht und Stabilität. Diese Bauweise ist ideal für Messer, die robust, aber dennoch handlich sein sollen.
Versteckter Erl (Hidden Tang): Der versteckte Erl ist vollständig vom Griffmaterial umschlossen und nicht sichtbar. Diese Bauweise ermöglicht ästhetisch ansprechende Griffe und bietet dennoch eine gute Stabilität. Versteckte Erle sind oft bei traditionellen und dekorativen Messern sowie bei hochwertigen Küchenmessern zu finden.
Schweif-Erl (Rat-Tail Tang): Der Schweif-Erl, auch Rattenschwanz-Erl genannt, ist ein schmaler, oft runder Erl, der sich zur Spitze hin verjüngt. Diese Bauweise macht das Messer leicht und einfach zu handhaben, ist jedoch weniger stabil.
Runderl (Round Tang): Der Runderl hat, wie der Name schon sagt, eine runde Form und erstreckt sich durch den gesamten Griff. Diese Bauweise bietet eine gute Balance und ist oft bei Messern mit speziellen Griffdesigns zu finden.
Kurzerl (Short Tang): Der Kurzerl reicht nur kurz in den Griff hinein. Diese Bauweise ist bei preiswerteren Messern verbreitet und bietet weniger Stabilität als längere Erle.
Spitzerl (Tapered Tang): Der Spitzerl verjüngt sich zur Spitze hin und bietet eine gute Balance zwischen Gewicht und Stabilität. Diese Bauweise wird oft bei Messern verwendet, die Kontrolle und Präzision liefern sollen.
Flacherl (Flat Tang): Der Flacherl ist flach und breit, was ihm eine gute Stabilität und Gewichtsverteilung verleiht. Diese Art von Erl ist oft in hochwertigen Küchenmessern zu finden und bietet eine hervorragende Balance und Handhabung.
Zapfenerl (Stub Tang): Der Zapfenerl ist ein kurzer, dicker Erl, der im Griff verankert ist. Diese Bauweise bietet eine solide Verbindung und wird oft bei traditionellen europäischen Messern verwendet.
Messer im Überblick: Was Sie über Arten, Materialien und Pflege wissen sollten
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Weitere Fachbegriffe – Aufbau eines Messers
Natürlich besteht das Messer nicht aus dem Erl allein. Vielmehr gibt es eine Reihe von Teilen eines Messers, die den meisten Messertypen gemein sind. Die Fachbegriffe für diese Bestandteile sind heute jedoch oft nicht mehr geläufig, was unter anderem von der langen Tradition der Messerherstellung herrührt. Deshalb sehen wir uns die wichtigsten Fachbegriffe rund ums Thema Messer hier einmal genauer an.
Bestandteile des Messers
Ein Messer setzt sich aus mehreren wesentlichen Teilen zusammen, die erst in ihrer Gesamtheit ein hochwertiges Schneidwerkzeug ergeben. Zu den wichtigsten Teilen des Messers zählen:
- Spitze bzw. Ort: der vorderste Teil der Klinge, verwendet für feine Arbeiten und zum Einstechen
- Falsche Schneide: eine abgeschrägte oder teilweise geschärfte Fläche auf dem Rücken der Klinge, meist in der Nähe der Spitze
- Klinge: der zentrale Teil des Messers, der für das Schneiden verantwortlich ist
- Schneide: die scharfe Kante der Klinge, die den Schnitt durchführt
- Fase: der abgeschrägte Bereich der Schneide, der den Schleifwinkel bestimmt
- Wate bzw. Grat: die feine Kante, die sich an der Schneide eines Messers bildet
- Rücken: die stumpfe Oberkante der Klinge, die Stabilität und Balance bietet
- Ätzung: eine dekorative oder informative Prägung auf der Klinge
- Fehlschärfe: der ungeschärfte Bereich zwischen Schneide und Kropf
- Kropf: der verdickte Bereich zwischen Klinge und Griff, der als Fingerschutz dient
- Erl: der Teil der Klinge, der in den Griff hineinragt und die Stabilität sowie Balance beeinflusst
- Griff bzw. Heft: der Teil des Messers, an dem es gehalten wird, besteht aus Materialien wie Holz, Kunststoff, Metall oder Micarta
Gängige Klingenformen
Die Klingenform eines Messers bestimmt dessen Verwendungsmöglichkeiten und Schneideleistung. Hier einige der wichtigsten Klingenformen:
- Normalklinge: Diese Klinge hat eine leicht gebogene Schneide und eine spitz zulaufende Spitze, die vielseitig einsetzbar ist. Sie wird häufig bei Kochmessern verwendet und eignet sich sowohl für feine als auch grobe Schneidarbeiten.
- Drop-Point-Klinge: Diese Klinge zeichnet sich durch eine leicht abfallende Spitze aus, die sowohl Stärke als auch Präzision bietet. Sie wird oft bei Jagd- und Outdoormessern eingesetzt.
- Clip-Point-Klinge: Diese Klinge hat eine spitz zulaufende, teilweise abgeschnittene Spitze und einen nach oben gebogenen Klingenrücken. Sie eignet sich hervorragend für feine Schneidarbeiten und ist bei Taschen- und Klappmessern beliebt.
- Tanto-Klinge: Ursprünglich aus Japan stammend, hat diese Klinge eine markante, gerade Schneide und eine scharfe Spitze, die für ihre Durchdringungskraft bekannt ist. Sie wird oft bei taktischen und militärischen Messern verwendet.
- Wharncliffe-Klinge: Diese Klinge hat eine gerade Schneide und eine sanft abfallende Rückenlinie, die zu einer robusten Spitze führt. Sie wird häufig bei Arbeits- und Handwerksmessern verwendet und bietet ausgezeichnete Kontrolle und Stabilität für präzise Arbeiten.
Hochwertige Küchenmesser und wie man sie erkennt
Hochwertige Küchenmesser zeichnen sich durch mehrere Merkmale aus – unter anderem vom Material der Klinge. Hochwertige Messer bestehen oft aus rostfreiem Stahl, Damaststahl oder anderen hochwertigen Legierungen, die für ihre Schärfe und Langlebigkeit bekannt sind. Eine sorgfältige Verarbeitung, bei der die Klinge perfekt in den Griff integriert ist, ohne sichtbare Lücken oder Unebenheiten, deutet ebenfalls auf hohe Qualität hin.
Ein durchgehender Vollerl ist ein Indikator für ein stabiles und ausgewogenes Messer. Die Balance und das Gewicht eines Messers sind wichtige Faktoren für seine Handhabung und Kontrolle. Hochwertige Messer sind gut ausbalanciert und liegen angenehm in der Hand, was die Handhabung erleichtert.
Die Wahl des Griffmaterials ist ebenso entscheidend. Materialien wie Micarta oder hochwertige Kunststoffe tragen zur Langlebigkeit und zur komfortablen Nutzung des Messers bei. Hochwertige Küchenmesser sind zudem oft mit ergonomisch geformten Griffen ausgestattet, die die Ermüdung bei längerem Schneiden reduzieren.
Diese Aspekte wurden auch bei den Küchenmessern von Tyrolit Life berücksichtigt: Die Messer sind für ermüdungsarmes Arbeiten konzipiert, liegen gut in der Hand und sind dank hochwertiger Materialien besonders langlebig. Und die präzise Verarbeitung tut ihr Übriges, damit sowohl Praktikabilität als auch Ästhetik in Einklang gebracht werden.
Küchenmesser von Tyrolit Life
Tyrolit Life bietet eine große Auswahl an hochwertigen Küchenmessern, die durch ihre exzellente Verarbeitung und herausragende Materialien bestechen.
Die Iceline Messerserie verwendet hochqualitativen Edelstahl 1.4116, der mehrfach eisgehärtet wird, um eine Härte von 56 HRC zu erreichen. Diese Messer sind besonders schnitthaltig und bieten eine hervorragende Balance zwischen Flexibilität und Härte.
Die Darkline Messerserie setzt auf High-End Edel-Chromstahl, der mit Sonderlegierungszusätzen angereichert ist und eine Härte von 60 HRC erreicht. Diese Messer zeichnen sich durch ihre extreme Schärfe und Langlebigkeit aus, und stechen auch durch ihre markante Optik hervor.
Ergänzt wird das Sortiment durch praktische Zubehörprodukte wie Messerschärfer mit voreingestelltem Schleifwinkel, Schneidbretter und Messerblöcke mit integriertem Schleifstein, die eine optimale Pflege und Lagerung der Messer sicherstellen sowie dabei helfen, Küchenmesser richtig zu schärfen. So erhalten Sie mit Tyrolit Life nicht nur erstklassige Küchenmesser, sondern auch das passende Zubehör für eine lange Lebensdauer und stets perfekte Schneidleistung.
FAQs
Was ist ein Erl?
Was ist ein Erl beim Messer?
Wie heißt ein Messer ohne Griffschalen?